Im Anschluss an den Gottesdienst zum Semesterabschluss hielt Professor Wolfgang Thönissen seine Abschiedsvorlesung im voll besetzten Audimax der Fakultät. Rektor Stefan Kopp würdigte zu Beginn die Verdienste des Ökumene-Experten als langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät und Leitender Direktor des Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumene. Er dankte ihm für sein Wirken als Prorektor und Rektor; von 2003 bis 2005 und 2017 bis 2019 war Thönissen Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn, nachdem er von 2000 bis 2003 schon das Amt des Prorektors innehatte. Und er erinnerte an die Verleihung des Gregorius-Ordens im Frühjahr dieses Jahres an Professor Thönissen für sein vielfältiges Engagement für die Ökumene auf nationaler und weltkirchlicher Ebene.
Professor Thönissen sprach in seiner Abschiedsvorlesung zum Thema „Gerechtigkeit und Freiheit. Transformation der Rechtfertigungsthematik“ und entfaltete auf der Grundlage der „Gemeinsames Erklärung zur Rechtfertigungslehre“, die 1999 zwischen Lutherischem Weltbund und Römisch-katholischer Kirche vereinbart und inzwischen von weiteren Kirchen und Kirchenbünden ratifiziert wurde, Entwicklungen des Freiheitsbegriffs im Verhältnis zur theologischen Frage der göttlichen Gerechtigkeit und wies als Anwendung einer solchen Verhältnisbestimmung auf politische und gesellschaftliche Fragen den Begriff der Schuld aus.