Macht Resonanz Zukunft der Theologie

Neueste Ausgabe von „Theologie und Glaube“ behandelt gesellschaftlich relevante Kirchenthemen

Überraschende Gemeinsamkeiten und wechselseitige Bezüge – das macht die Beiträge im aktuellen Heft der Fachzeitschrift „Theologie und Glaube“ aus. Das Heft, das Anfang Oktober beim Aschendorff Verlag erschienen ist, berührt viele Themen, die im aktuellen gesellschaftlichen Umgang mit Kirche und Theologie besonders präsent sind. Die Beiträge können in gewohnter Weise hier kostenfrei digital gelesen werden; außerdem kann das Heft als Print-Ausgabe für 14,80 € beim Aschendorff Verlag bestellt werde.

Ein brisantes Thema, das in dem Heft behandelt wird, ist Macht in der römisch-katholischen Kirche. Prof. Dr. Herbert Haslinger, Pastoraltheologe an der Theologischen Fakultät Paderborn, beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den grundlegenden Machtstrukturen in der Kirche, die nicht nur in Extremsituationen deutlich werden, sondern schon in Alltagshandlungen präsent sind.

Dass es eine Verteilung von Macht geben muss, um die Organisation Kirche zu betreiben, stehe außer Frage, doch nicht immer sei die Form der Machtausübung wirklich legitimiert: „Machtausübung in den kirchlichen Grundvollzügen geschieht auch im Modus der manifesten Willkürmacht“. Um willkürlich erscheinende Machtpraktiken zu verschleiern, werde Aktiven oder Gemeindemitgliedern beispielsweise eine Schein-Beteiligung zugesprochen, die ja aber im Gegenzug nur gewährt werden kann, weil die Amtsinhaber die Macht besitzen, diese Partizipation zu erlauben. Symbolisch erinnert Haslinger an ein Foto aus dem Eröffnungsgottesdienst zum „Synodalen Weg“, auf dem die damalige Vizepräsidentin des ZdK eine Kerze anzündet, während der damalige Vorsitzende der DBK im liturgischen Ornat hinter ihr steht. In der Rückschau muss man eingestehen, dass beim Forum „Synodaler Weg“ in der zentralen Frage nach dem Ausschluss der Frauen vom Weiheamt keine Fortschritte erzielt werden konnten. „Aber die Vizepräsidentin des ZdK durfte eine Kerze anzünden; und niemand kann mehr sagen, dass Frauen nicht an der Gestaltung der Liturgie beteiligt würden.“

Haslingers Position ist klar: Anstatt sich auf nebulöse Begriffe wie das Wesen der „kirchlichen Grundvollzüge“ zu berufen, sollten Amtsinhaber der Kirche ihre Praktiken offen hinterfragen und im Sinne der Diakonie aktive Partizipation nicht nur zum Schein ermöglichen.

Weitere Beiträge des Heftes beschäftigen sich mit der Zukunft der Theologie als Wissenschaft für die Gesellschaft von heute (Thomas Ruster: Wozu noch Theologie?) und mit der Resonanztheorie des bekannten Soziologen Hartmut Rosa (Anne Weber/Günter Wilhelms: „Demokratie braucht Religion“? Religion braucht Demokratie?; Bernhard Nitsche: Sakrament und Resonanz). So werden auch in verschiedenen theologischen Disziplinen Zusammenhänge zu aktuellen gesellschaftlichen Prozessen deutlich.

„Theologie und Glaube“ wird herausgegeben vom Professorium der Theologischen Fakultät Paderborn und erscheint vierteljährlich beim Aschendorff Verlag. Seit 1909 publiziert die Fachzeitschrift Beiträge und Rezensionen aus allen Disziplinen der Theologie und Philosophie und bietet damit ein breites Spektrum für alle Theologie-interessierten Leserinnen und Leser aus Praxis und Wissenschaft. Weitere Informationen bei Theologie und Glaube.

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