Semesterauftakt mit Gottesdienst und Akademischer Jahresfeier

Glaubensverantwortung in einer Zeitenwende

Mit einem Gottesdienst und der Akademischen Jahresfeier zu Beginn des Wintersemesters sind Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck und die Angehörigen und Mitarbeitenden der Theologischen Fakultät Paderborn am Montag, 17. Oktober, traditionell in das neue Studienjahr gestartet. Nach der Messe in der Universitäts- und Marktkirche fand die Akademische Jahresfeier wieder im Audimax der Fakultät statt. Im Rahmen der Jahresfeier wurde Prof. Dr. Aaron Langenfeld, Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft, das Amt des Rektors übergeben. Er folgt auf Prof. Dr. Stefan Kopp, der zum Wintersemester einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München angenommen hat. Professor Langenfeld hielt im Rahmen der Veranstaltung auch seine Antrittsvorlesung.

Glauben denken Menschen bilden

Monsignore Dr. Michael Bredeck, der im Rahmen seiner Aufgaben als Diözesanadministrator auch die Amtsvertretung des Magnus Cancellarius der Theologischen Fakultät wahrnimmt, begründete in seiner Ansprache die Wichtigkeit des Theologiestudiums in der heutigen Zeit als „Glaubensverantwortung in einer Zeitenwende“. Das Studium der Theologie sowie die theologische Forschung diene – wie im 1. Petrusbrief formuliert – der Sprachfähigkeit des Glaubens. Die Theologie sei auf das Evangelium ebenso verpflichtet wie auf die kritische Vernunft. „Weil die Theologische Fakultät nach ihrem Leitspruch „Glauben denken – Menschen bilden“ nicht nur Ausbildungsstätte des kirchlichen Nachwuchses ist, sondern auch für einen positiven Zusammenhang von Glaube und Bildung in Kultur und Gesellschaft steht, ist mir an ihrer Förderung und ihrer Entwicklung in hohem Maße gelegen“, betonte Monsignore Bredeck.

Von der Hoffnung auf Zukunft erzählen

In seiner Predigt bei der vorausgegangenen Eucharistiefeier in der Universitäts- und Marktkirche nahm Monsignore Bredeck die Frage in den Blick, wie eine Theologische Fakultät als Ort des wissenschaftlichen Diskurses „offenes Denken“ befördern könne, um junge Menschen zum Fragen und Nachdenken anzuregen und ihren Denk- und Glaubensweg sinnvoll zu begleiten, sie zu Menschen heranzubilden, die in einer apatheistischen Wirklichkeit Zeugnis geben können und wollen vom Grund der christlichen Hoffnung. Er bestärkte die Lehrenden und Studierenden darin, „verantwortet Theologie zu treiben und auch in Zeiten der Angst gut und begründet von der Hoffnung auf Zukunft zu erzählen“.

Präsenzlehre und verantwortungsvoller Umgang mit Energie

Im Anschluss an den Gottesdienst begrüßte Prorektor Prof. Dr. Christoph Jacobs die Anwesenden im Audimax. Zu den Ehrengästen gehörten Weihbischof Josef Holtkotte, Prälat Thomas Dornseifer, Kuratoriumsmitglied Stefanie Friemuth für den Erzbischöflichen Stuhl zu Paderborn, Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer als Vertreter des Priesterseminars, Prof. Dr. René Fahr, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer der Universität Paderborn, Prof. Dr. Volker Peckhaus, Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn, Professorin Dr. Bergit Peters, neue Dekanin des Fachbereiches Theologie am Standort Paderborn der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Oberstudiendirektorin Nicole Michaelis, Leiterin des Gymnasium Theodorianum. Für die Stadt Paderborn war Sabine Kramm, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Paderborn anwesend.

In seinem Bericht zum vergangenen Studienjahr nahm Prof. Dr. Christoph Jacobs, Prorektor der Theologischen Fakultät, die geglückte Rückkehr zur Präsenzlehre und die positiven Konsequenzen für den Studienalltag in den Fokus: „Für unsere Studierenden und Lehrenden war das nach der langen Phase der Isolation ein erster großer Schritt in Richtung normalem Studienalltag.“ Und er betonte, dass die Fakultät die Präsenzlehre im Wintersemester vor dem Hintergrund der Energiekrise verantwortungsvoll realisieren werde. Der Prorektor begrüßte außerdem Prof. Dr. Stephan Wahle, der zum Wintersemester 2022/23 die Vertretung des Lehrstuhls Liturgiewissenschaft übernommen hat, sowie die neuen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Dipl.-theol. Martin Fischer am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft, Dipl-theol. Michaela Maas am Lehrstuhl für Pastoraltheologie, Dr. Anne Weber am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre, und Dr. Veronika Weidner am Lehrstuhl für Systematische Philosophie. Den Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden wünschte er ein spannendes und dynamisches neues Studienjahr.

Antrittsvorlesung des Fundamentaltheologen Prof. Dr. Aaron Langenfeld

In seiner Antrittsvorlesung „Veränderung verstehen. Kontinuität und Kontingenz kirchlichen Werdens“ widmete sich Langenfeld der Frage nach einem positiven theologischen Verstehen von Veränderung in der Kirche. Freiheit – so Langenfeld – sei kein Widerspruch zur Kontinuität der Tradition, sondern elementarer Gedanke der christlichen Bestimmung des Verhältnisses von Gott und Welt. Kontinuität der Tradition sei nicht im Modus ausformulierter Gewissheit zu haben, sondern müsse in einer gemeinsamen Praxis hermeneutischen Vertrauens ineinander immer wieder neu erhandelt werden. Freiheit ermöglichendes Vertrauen auch in unerwartete Zeugnisse des Glaubens könne neue Räume schaffen, in denen sich Menschen in der Kirche wiederfinden, aber auch für das Studium der Theologie begeistern.

 

Magister, Lizentiat und Promotionen im vergangenen Studienjahr

Im Rahmen der Akademischen Jahresfeier erhielten insgesamt fünf Absolventinnen und Absolventen ihre Abschlussurkunden. Überreicht wurden vier Magisterurkunden und eine Promotionsurkunde.

 

Immatrikulation der neuen Studierenden

Außerdem hieß Rektor Langgenfeld die neueingeschriebenen Studierenden an der Theologischen Fakultät Paderborn willkommen. Zurzeit studieren 80 Ersthörer (Magister, Lizentiat, Promotion) und 956 Zweithörer (Philosophie, Theologie, Wirtschaftswissenschaften) an der Theologischen Fakultät Paderborn, somit 1.036 Studierende insgesamt.

 

Musikalische Gestaltung der Akademischen Jahresfeier

Die musikalische Gestaltung lag in den Händen der Cellistin Jana Telgenbusch und des Violinisten Andres Ramirez-Gaston von der Musikhochschule Detmold. Sie spielten Salut d´Amour, op. 12 von Edward Elgar, Ave verum corpus, KV 618 von Wolfgang Amadeus Mozart und Louis Armstrongs What a wonderful world.

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