Montagsakademie: Die „Res mixta“ und ihre gegenwärtige Dynamik. Zur Rolle und Relevanz der Kirche im schulischen Religionsunterricht

Der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ist eine res mixta, eine „gemischte Sache“. Religion ist an den Schulen Deutschlands ein reguläres Unterrichtsfach und insofern eine Angelegenheit des Staates. Der Religionsunterricht wird aber verantwortet von den Kirchen und durchgeführt von kirchlich beauftragten Lehrkräften; insofern ist er eine Angelegenheit der Kirchen. Dieser Religionsunterricht ist ins Kreuzfeuer der Infragestellung geraten. Bedeutet er nicht eine Privilegierung der christlichen Kirchen? Bräuchte es nicht viel mehr islamischen Religionsunterricht? Und: Wozu braucht man überhaupt noch Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, wenn die Christen mittlerweile in der Minderheit sind? Hier ist die Kirche herausgefordert, sich in ihrer Rolle zu bewähren und ihre Relevanz zu beweisen.


Prof. Dr. Jan Woppowa, seit 2013 Professor für Religionsdidaktik an der Universität Paderborn.