Mit einem Gottesdienst und der Akademischen Jahresfeier zu Beginn des Wintersemesters sind Paderborns Erzbischof Hans-Josef Becker und die Angehörigen der Theologischen Fakultät Paderborn am Montag, 14. Oktober, traditionell in das neue Studienjahr gestartet. Dabei stellte der Magnus Cancellarius der traditionsreichen Hochschule die Frage, „was getan werden kann, damit sich die Kirche neu an der Botschaft des Evangeliums ausrichten, Klerikalismus in der Kirche überwunden und seelsorgerliche Wegbegleitung mit geistlicher Autorität, aber ohne Missbrauch ermöglicht werden kann“. Für Antworten auf diese Fragen werde „die Theologie mit ihren Disziplinen und Kompetenzen gebraucht“, wie sie „in der Fakultät, aber auch an mehreren Standorten im Erzbistum vertreten“ sind. Beim nachfolgenden Festakt übergab Professor Dr. Wolfgang Thönissen das Rektorenamt an Professor Dr. Stefan Kopp.
Schon in seiner Predigt bei der vorausgegangenen Messfeier in der Universitäts- und Marktkirche machte Erzbischof Becker den Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden der Theologischen Fakultät Paderborn deutlich: „Der Missbrauch von Macht war und ist ein Grundübel. Er beginnt im Kleinen und Heimlichen, und er setzt sich fort: in der Kirche, in der Politik und Gesellschaft, im Sport, überall, auf allen Ebenen. Er ist ein Krebsgeschwür.“ Eine Lösung sei es, miteinander „in der Liebe zu Gott, zum Nächsten und zur Welt verbunden und miteinander im Gespräch zu bleiben“, ergänzte der Magnus Cancellarius, „aber achtsam für die Art und Weise zu sein, wie man miteinander spreche, denn der Missbrauch der Macht fange immer mit dem Missbrauch der Sprache an“.