Gewinnerinnen und Gewinner des Facharbeitspreises 2021 ausgezeichnet

Zwei Schülerinnen des Theodorianums Paderborn und ein Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Winterberg erhalten Preise für ihre Facharbeiten

Im Rahmen einer Feierstunde sind in der Theologischen Fakultät Paderborn am Donnerstag, 1. Juli 2021, zwei Schülerinnen und ein Schüler mit den Preisen des diesjährigen Facharbeitspreises ausgezeichnet worden.

Den ersten Preis und 400 Euro gewann Gela-Marie Heimann vom Gymnasium Theodorianum Paderborn für ihre Arbeit „‚Ein großes ‚Ja‘ zum menschlichen Leben‘ oder nach neuen Heilungsmethoden streben? Eine ethische Auseinandersetzung mit der Forschung an menschlichen Embryonen und der Frage nach der menschlichen Würde am Lebensanfang“. Den zweiten Preis und 300 Euro erhielt Edda Reis – ebenfalls vom Gymnasium Theodorianum Paderborn – für ihre Arbeit „Der Monarchianismus der Zeugen Jehovas als Anfrage an die Trinitätslehre der Katholischen Kirche“. Mit dem dritten Preis und 200 Euro ausgezeichnet wurde Jannis Niggemann vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg für seine Arbeit „Ende der Welt oder Beginn der schönen neuen Welt? Endzeitvorstellungen der abrahamitischen Religionen im interreligiösen Vergleich sowie im Diskurs mit der griechisch-römischen Antike und dem postmodernen Materialismus“.

Die Ehrungen nahm Rektor Professor Dr. Stefan Kopp zusammen mit Emanuel Rasche, dem Betreuer des Facharbeitspreises vonseiten der Theologischen Fakultät Paderborn, vor. Professor Kopp hob in seiner Begrüßung das Bestreben der Fakultät hervor, mit der Verleihung der Facharbeitspreise Brücken in die gesellschaftliche Öffentlichkeit und im Besonderen in die Schulen bauen zu wollen. Er lobte die ausgezeichneten Arbeiten als eindrucksvolles Zeugnis der ersten Schritte junger Menschen im wissenschaftspropädeutischen Arbeiten und lud sie dazu ein, die Auseinandersetzung mit der Theologie als Wissenschaft weiterzuführen.

Dr. Stefan Klug, der für die Abteilung Religionspädagogik im Erzbischöflichen Generalvikariat an der Feierstunde teilnahm, bedankte sich bei den Preisträgerinnen und dem Preisträger für ihre lesenswerten und faszinierenden Arbeiten, mit denen sie sich wichtigen Themen der Zeit gewidmet hätten. „Im Religionsunterricht werden durchaus gesellschaftlich relevante Themen aufgeworfen und diskutiert“, sagte Dr. Klug und hob hervor: „Die ausgezeichneten Arbeiten zeugen vom Ertrag der religionspädagogischen Arbeit im Unterricht und der Facharbeitspreis ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung für dieses schulische und persönliche Engagement.“ Abschließend bedankte er sich wie auch schon Rektor Stefan Kopp bei den betreuenden Lehrkräften für die Bestärkung, Motivation und Unterstützung der Oberstufenschülerinnen und -schüler.

In den Laudationes würdigte Emanuel Rasche die Arbeiten der Preisträgerinnen und des Preisträgers und begründete die Entscheidung der Jury diese Arbeiten auszuzeichnen. Der Jury gehörten in diesem Jahr Prof. Dr. Dr. Bernd Irlenborn, die Wissenschaftlichen Mitarbeiter Emanuel Rasche und Manuel Klashörster sowie Dr. Stefan Klug von der Abteilung Religionspädagogik im Erzbischöflichen Generalvikariat an.

Jannis Niggemeier vom Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg stellte in seiner Arbeit die Endzeitvorstellungen des Christentums, des Judentums und des Islam denen der griechisch-römischen Mythologie und der modernen Naturwissenschaften gegenüber. Als Gemeinsamkeit aller Vorstellungen arbeitete er die Überzeugung heraus, dass es ein Ende der Welt geben müsse und zog am Ende den überraschenden Schluss, dass die Perspektive des Menschen nur im „Jetzt“ bestehen könne. Überzeugt habe die Jury seine eigenständige Auseinandersetzung mit und sein eigenständiger Vergleich der vielfältigen Endzeitvorstellungen, die Darstellung zahlreicher spannender Befunde zu diesen Vorstellungen und die Ausarbeitung eines persönlichen Erkenntnisgewinns am Ende der Arbeit, so Rasche.

Edda Reis vom Gymnasium Theodorianum Paderborn setzte sich in ihrer Arbeit mit den monarchianischen Vorstellungen der Zeugen Jehovas und der Trinitätslehre der katholischen Kirche auseinander, betrachtete vor dem Hintergrund einer These des Dortmunder Theologen Thomas Ruster die hierarchischen Strukturen in der katholischen Kirche kritisch und betonte das Potenzial, das sich in einer ernstgenommenen Trinitätslehre für einen positiven Wandel der Kirche finden ließe. Emanuel Rasche würdigte die Arbeit für ihren klaren, begrifflich sehr präzisen Stil, die ausgiebige Rezeption theologischer Fachliteratur und die differenzierte Darstellung des Monarchianismus in der Theologie der Zeugen Jehovas und in der Theologiegeschichte der katholischen Kirche.

Gela-Marie Heimann – ebenfalls vom Gymnasium Theodorianum Paderborn – beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der zentralen Fragestellung, ob embryonalen Stammzellen bereits Menschenwürde zukommt und sich damit ein Instrumentalisierungsverbot, das die Forschung zur Therapie von Krankheiten einschließt, ergibt. Die Jury überzeugte die ausgiebige Auseinandersetzung der Schülerin mit wissenschaftlicher Fachliteratur, die Ausarbeitung der zentralen Argumentationsfiguren der Debatte, der stringente „rote Faden“ der Arbeit und das Ziehen von Zwischenfazits als Boden für die weitere Bearbeitung. Besonders hob Rasche hervor, dass Gela-Marie Heimann im Schlussteil ihrer Arbeit zu einem sehr ausführlichen, differenzierten und eigenständigen Urteil gekommen sei. Als erste Preisträgerin hielt Gela-Marie Heimann im Anschluss an die Laudationes selbst einen sehr fundierten Kurzvortrag zu ihrem Facharbeitsthema.

Einmal im Jahr sind Schülerinnen und Schüler der Oberstufe im Erzbistum Paderborn eingeladen, sich mit ihren Facharbeiten am Facharbeitspreis der Theologischen Fakultät Paderborn zu beteiligen. Bereits zum 9. Mal findet er in Kooperation mit der Abteilung Religionspädagogik im Erzbischöflichen Generalvikariat auch im Jahr 2022 wieder statt. Unterstützt wird der Facharbeitspreis vom Verein der Freunde und Förderer der Theologischen Fakultät Paderborn.

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