In der Debatte um die geforderte Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen außerhalb des Strafrechts hat der Moraltheologe Professor Dr. Peter Schallenberg vor zunehmender „Polemik und Polarisierung“ gewarnt. Gleichzeitig verteidigte er am Mittwoch, 23. August 2023, in Paderborn das Engagement der katholischen Kirche für den Schutz des Lebens. Es komme auf Sachlichkeit an. „Wer dieses ernste Thema zu instrumentalisieren versucht, disqualifiziert sich selbst.“
In Diskussionen um „das ethische Dilemma der Selbstbestimmung der Frau gegen das Lebensrecht des Kindes“ komme es „schnell zu harten und auch ideologischen Fronten“, erklärte Professor Schallenberg, der an der Theologischen Fakultät Paderborn Moraltheologie lehrt. Umso stärker habe die katholische Kirche deutlich zu machen, worum es ihr beim Schutz des Lebens gehe: „Wir streiten für das Recht der Frau und das Recht des Kindes“, betonte der 59-jährige Theologe und Ethiker.
Dabei bestehe „das Recht der Frau“ darin, in jeder Lebenslage „mit Würde und Respekt behandelt zu werden“. Dazu gehöre auch, dass Frauen gerade in Konfliktfällen „jede nur mögliche Hilfe und Unterstützung“ zu erhalten hätten, „um zum Leben Ja sagen zu können“, unterstrich Professor Schallenberg. „Abgesehen von der Tötung eines Kindes“. Diese sei nach der in Deutschland geltenden Regelung „grundsätzlich kein Recht, sondern Unrecht“.