Am Montag, 4. Dezember 2023, um 18 Uhr beschäftigt sich Prof. Dr. Johann Pock im Rahmen der Montagsakademie, der öffentlichen Vorlesungsreihe der Theologischen Fakultät Paderborn, mit der Weihe – von der Sakralisierung zur Sakramentalität des kirchlichen Amts.
Diese Vorlesung findet als digitale Veranstaltung statt, wird live über den YouTube-Kanal der Fakultät gestreamt und kann auch zeitversetzt über die Mediathek angeschaut werden.
Ist es nach der Aufdeckung der Missbrauchsfälle bei Trägern des kirchlichen Weiheamtes überhaupt noch möglich, von diesem als einem „Sakrament“, als einem Mittel zum Heil zu sprechen? Vermutlich würden wir erst merken, was wir an diesem Sakrament haben, wenn wir es einmal nicht mehr haben. Sich darauf zu berufen, steht aber den Weiheamtsträgern nicht mehr zu. An ihnen ist es, das nötige Umdenken zu vollziehen: Das Weiheamt darf nicht mehr missbraucht werden zur (Selbst-) Sakralisierung seiner Träger; es muss sich in seiner Sakramentalität bewähren, indem sich die Träger des Amtes dienend, ohne Bedingungen und Eigeninteressen für die Menschen verausgaben.
Prof. Dr. Johann Pock ist seit 2010 Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik an der Universität Wien. Wissenschaftlich setzt er sich u. a. mit der Analyse pastoraler Strukturen und deren Auswirkungen auf die Gemeindepastoral und den gesellschaftlichen wie kirchlichen Herausforderungen der Sakramentenpastoral auseinander.
Im Rahmen der „Montagsakademie“ als festem Posten des wissenschaftlichen und kulturellen Angebotes der Stadt Paderborn und ihrer Umgebung bearbeiten Fachleute aus Theologie und Kirche, aber auch aus anderen Fachgebieten, im Verlauf eines Wintersemesters jeweils montags um 18.00 Uhr in 45-minütigen Vorlesungen und einem nachfolgenden Gespräch Themen, die auch für die breite Gesellschaft von Bedeutung sind.
Im anstehenden Wintersemester 2023/24 lautet das Gesamtthema der Montagsakademie „Sakramente – Symbole des Heils“. Allen Krisen und Skandalen der römisch-katholischen Kirche zum Trotz begehen zahlreiche Gläubige wichtige Wegmarken ihres Lebenslaufs – Geburt, Jugend, Heirat, Krankheit, Sterben – in Form eines kirchlichen Sakraments. Gerade auch kirchendistanzierte Menschen zeigen in solchen Situationen Glaubenstreue. Die Kirche verfügt mit den Sakramenten offenbar über einen Schatz der Wirklichkeitsdeutung und Lebensorientierung, den ihre Verantwortungsträger selber oftmals in seinem Wert verkennen. Die Montagsakademie im Wintersemester 2023/24 versucht, diesen Bedarf der Menschen aufzugreifen und der Frage nach der inhaltlichen Bedeutung sowie der lebensweltlichen Relevanz der Sakramente nachzugehen.