Aufgabe des Dikasteriums ist das Wachstum eines echten ökumenischen Geistes innerhalb der katholischen Kirche sowie das Engagement für den ökumenischen Dialog mit anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, um die Einheit unter den Christen wiederherzustellen. Zur Aufgabe des Dikasteriums gehört auch der Dialog mit dem Judentum.
„Ich freue mich sehr, dass ich die wichtige Arbeit des Einheits-Dikasteriums nun noch besser kennenlernen kann. Der Dienst an der Einheit der Christen wird immer komplexer und ist durch aktuelle Krisen herausgefordert. Ich blicke daher mit Respekt aber auch mit Zuversicht auf die kommende Arbeit“, erklärt Professor Dr. Christian Stoll im Blick auf seine Ernennung durch Papst Leo XIV. zum Berater. Der Theologe wertet seine Ernennung auch als Zeichen für die verlässlichen Beziehungen zwischen dem Einheits-Dikasterium im Vatikan und dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn. „Diese Beziehung reicht weit zurück und ist weiterhin lebendig. Dem Heiligen Vater bin ich für dieses Zeichen des Vertrauens sehr dankbar“, unterstreicht Professor Dr. Stoll.
Ökumene im Blick
Im Mai 2025 wurde Professor Dr. Christian Stoll bereits für die nächsten sechs Jahre zum katholischen Berater für den Katholisch-Lutherischen Dialog auf Weltebene ernannt. Der Präfekt des Einheitsdikasteriums, Kurt Kardinal Koch, hatte nach Bestätigung durch das vatikanische Staatssekretariat die Ernennung des in Paderborn tätigen Theologen und Ökumene-Experten ausgesprochen. Im katholisch-lutherischen Dialog auf Weltebene wurden bisher zentrale Fragen der Sakramententheologie, Amtstheologie und Ekklesiologie besprochen. In der nun beginnenden Dialog-Phase geht es speziell um das „Bischofsamt“ in beiden Kirchen, unter der besonderen Perspektive des 2030 anstehenden 500-jährigen Jubiläums der Confessio Augustana, dem ersten großen Bekenntnistext lutherischer Kirchen.
„Einheits-Dikasterium“
Das vatikanische Ökumene-Dikasterium ist in allen Bereichen tätig, die zur Förderung der Einheit der Christen beitragen können, insbesondere durch geschwisterliche Beziehungen, Zusammenarbeit und theologische Dialoge mit anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften. Präfekt ist derzeit der Schweizer Kardinal Kurt Koch, Sekretär ist Erzbischof Flavio Pace. Die Beziehungen zu anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sind aufgeteilt in zwei Sektionen: die orientalische Sektion für die orthodoxen Kirchen byzantinischer Tradition sowie für die orientalischen orthodoxen Kirchen (koptisch, syrisch, armenisch, äthiopisch, malankarisch) und die Assyrische Kirche des Ostens; sowie die westliche Sektion für die verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften des Westens.