Theologie und Glaube Ausgabe 1/2022

Theologie und Glaube

Jahrgang 112
Ausgabe 1/2022

Mit Beiträgen von Bertram Herr, Fabian Brand, Johannes Schelhas, Josef Meyer zu Schlochtern, Rüdiger Althaus und Manuel Klashörster.

 

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Mit Beginn des 112. Jahrgangs von Theologie und Glaube wird unsere Fachzeitschrift neben der Print-Ausgabe auch als PDF-Version im Open-AccessFormat auf der Webseite des Aschendorff Verlags veröffentlicht. Dieser Schritt hin zu neuen Wegen der medialen Verbreitung macht die Beiträge der zukünftigen Hefte auch digital zugänglich und ermöglicht es dadurch noch mehr Interessierten, unkompliziert auf die Inhalte der Zeitschrift zugreifen zu können.

Das erste Heft, das in dieser Form erscheint, bildet verschiedene theologische Themenbereiche ab. In einem exegetisch orientierten Beitrag behandelt Bertram Herr die aktuelle Monografie von Joachim J. Krause, „Die Bedingungen des Bundes“, und stellt mit Verweis auf unterschiedliche Textstellen aus der Priesterschrift Anfragen an dessen Bundestheologie. Fabian Brand eröffnet einen Überblick über die Spannungen und Ansatzpunkte für eine (Neu-)Bestimmung des Diakonats zu Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) und bewertet die unterschiedlichen Vorschläge, die auf dem Konzil diskutiert wurden. Johannes Schelhas beschäftigt sich mit Problemen und Herausforderungen, die sich im Hinblick auf die Institution Kirche für heutige Firmlinge im Jugendalter ergeben, und zeigt Chancen für eine bewusstere und auf die Lebenssituation der Jugendlichen abgestimmte Herangehensweise auf. In einem kunsthistorischen Beitrag zum Bildhauer Reinhard Buxel stellt Josef Meyer zu Schlochtern dessen Skulptur „5 Höfe“ vor, die im Garten der Theologischen Fakultät Paderborn aufgestellt ist. Abgeschlossen wird das Heft durch zwei Kurzbeiträge: In einem Kommentar setzt sich Rüdiger Althaus mit dem Beschluss der jüngsten Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 21. September 2021 hinsichtlich der Führung von Personalakten von Klerikern und Kirchenbeamt(inn)en auseinander. Außerdem blickt Manuel Klashörster anlässlich des 90. Geburtstages des Religionsphilosophen Charles Taylor auf dessen umfangreiches Werk und zeigt davon ausgehend Impulse und Herausforderungen für die aktuelle Theologie.

 

Svenja Wesemann
Redaktion

 

Die Bedingungen des Bundes und die Bedingtheit der Forschung. Ein Schlaglicht auf die aktuelle Diskussion zur alttestamentlichen Bundestheologie.

DE: Zu den Bundestheologien des Alten Testaments besteht in der Forschung die breite Übereinstimmung, dass der Bund in der Priesterschrift an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, im Deuteronomium jedoch vom Einhalten von Geboten abhängig gemacht wird. Demgegenüber insistiert J. J. Krause, dass die beiden Schriften lediglich Verpflichtungen für ein Fortbestehen des Bundes kennen. An diesen Gegenentwurf richtet der vorliegende Beitrag wiederum Anfragen bezüglich der Bundesbedingungen in weiteren Textstellen der Priesterschrift.

EN: With regard to the convenantal theologies of the Old Testament, there is a wide consent in research that the convenant in the Priestly Scriptures is not linked to any conditions, but that Deuteronomy makes it dependent on the observance of commandments. In contrast, J. J. Krause insists that both texts only know of conditions that are constitutive for the continuation of the convenant. This article in turn addresses enquiries regarding the convenant conditions in further passages of the Priestly Scriptures.

Ersatz-Priester oder Laie? Entwürfe einer Theologie des Diakonats auf dem Weg zu Lumen gentium.

DE: Durch die Wiederherstellung des ständigen Diakonats hat das Zweite Vatikanische Konzil in Lumen gentium (LG) auch eine knappe Theo­logie des Diakonats vorgelegt. Diese jedoch bleibt, so eine These von Otto Hermann Pesch, unklar. Um diese Unschärfe zu ergründen, zeichnet der Beitrag die Entwicklung der Diskurse um den Diakonat am Vorabend des Konzils nach. Ein Blick auf die dogmatische Diskussion in den 1950er-Jahren, die Antepraeparatoria sowie die drei Schemata aus dem Jahr 1963 zeigt die heterogenen Erwartungen, die an eine Theologie des Diakonats gerichtet waren.

EN: By restoring the permanent diaconate, the Second Vatican Council also presented a concise theology of the diaconate in “Lumen Gentium”. However, according to a thesis by Otto Hermann Pesch, this remains unclear. In order to fathom this vagueness, the article traces the development of the discourse on the diaconate on the eve of the Council. A look at the dogmatic discussion in the 1950s, the “Antepraeparatoria” as well as the three schemata from 1963 shows the heterogeneous expectations that were directed at a theology of the diaconate.

Freiheit und Entscheidung. Kontextuelle Überlegungen zum Firmsakrament.

DE: Die Entscheidung des Menschen zum Glauben steht und fällt mit der vorgängigen Entscheidung Gottes zum Menschen. Das gilt auch für das Firmsakrament. Zugleich bestimmen die individuellen Belange die Feier des Sakraments. Wer im jugendlichen Alter gefirmt wird, experimentiert an sich selbst, mit anderen und in seiner Beziehung zu Jesus Christus. Das größte Wagnis ist dabei die Freiheit. Sie berührt biografisch in Anerkennung, Selbstbestimmung und Willensfreiheit die theologisch-philosophische Analyse der Freiheit.

EN: Man’s decision to believe stands and falls with God’s prior decision towards man. This is also the case with the Sacrament of Confirmation. At the same time, individual concerns determine the celebration of the sacrament. Those who are confirmed in adolescence are experi-menting with themselves, with others and in their relationship with Jesus Christ. The greatest risk here is freedom. Biographically, it touches the theological-philosophical analysis of freedom in appreciation, self-determination and freedom of will.

„5 Höfe“ – Die Steinplastik von Reinhard Buxel im Innenhof der Theologischen Fakultät Paderborn.

DE: Vor einigen Jahren wurde im Garten der Theologischen Fakultät Paderborn die Steinplastik „5 Höfe“ aufgestellt, geschaffen vom Künstler Reinhard Buxel. Der Beitrag beschreibt die künstlerische Position dieses Bildhauers und analysiert sein Kunstwerk im Hinblick auf das von ihm gewählte Material, seine skulpturale Form und seinen Standort.

EN: A few years ago, the stone sculpture „5 Höfe“, created by artist Reinhard Buxel, was erected in the garden of the Theological Faculty Paderborn. The article describes the sculptor’s artistic position and analyses his work of art with regard to the material he has chosen, its artistic form and its location.

Personalakten von Klerikern. Zur neuen Rahmenverordnung der Deutschen Bischofskonferenz.

Kurzbeitrag

Chronist eines säkularen Zeitalters. Zum 90. Geburtstag von Charles Taylor.

Kurzbeitrag

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