Virtuoses Semesterauftaktkonzert

Luis Benedict Alfsmann überwindet am Flügel die „Begrenztheit der menschlichen Sprache“

Mit einem virtuosen Konzert startete die Theologischen Fakultät Paderborn nun auch musikalisch-theologisch in das Sommersemester 2024. Luis Benedict Alfsmann, ein junger, aufstrebender Pianist und Student an der Musikhochschule Freiburg, spielte im Rahmen des ebenfalls neuen Formats Theologie trifft Kultur Werke von Bach, Busoni, Beethoven, Messiaen und Alkan. Das Konzert wurde durch den Verein der Freunde und Förderer der Theologischen Fakultät Paderborn unterstützt.

Rektor Aaron Langenfeld begrüßte das Publikum im Audimax der Fakultät und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass sich mit dem Konzert und den weiteren Veranstaltungen im Rahmen des neuen Formats Theologie trifft Kultur der akademische Raum für Dialoge mit den unterschiedlichen Künsten öffnen wird. Sebastian Pietsch, Promotionsstudent und Referent an der Theologischen Fakultät, führte in den Konzertabend ein: „Dort, wo unsere Worte versagen, überwindet Musik die Begrenztheit der menschlichen Sprache, derer auch Gott sich bedient, um sich den Menschen mitzuteilen“, erläuterte der Theologe und Musikwissenschaftler. Alle Komponisten des Programms stünden für diese Grenzenlosigkeit der Musik in ihrer jeweils eigenen Weise.

Mit Johann Sebastian Bachs „Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ“ stand die Klage am Beginn des Konzerts. Luis Benedict Alfsmann spielte diese Choralvertonung sowie das bekannte „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ mit großer Ruhe und Tiefe. Ganz im Gegensatz dazu stand die „Appassionata“ von Ludwig van Beethoven. Das Leidenschaftliche und das Übermaß an Konflikten, Gegensätzen und dramatischen Spannungen brachte Luis Benedict Alfmann mit großer Präzision und Transparenz zum Ausdruck.

Nach der Pause entgrenzte der französische Komponist Olivier Messiaen die Musik mit ganz anderen Mitteln. „La parole toute puissante“ aus „Vingt Regards sur l´Enfant-Jésus“ war in seiner Tonsprache das eigenwilligste Stück des Abends, das alle Klangfarben des Flügels nutzte und von Alfsmann virtuos gespielt wurde. Im klaren Kontrast dazu standen die Stücke des Franzosen Charles Alkan. Seine jüdische kulturelle Identität war in allen Stücken präsent. Luis Benedict Alkan spielte drei Stücke aus 25 Preludes, die einen hoffnungsvollen, festlich-fröhlichen, aber auch ernsten Klang entfalteten. Das letzte Stück des Abends, Alkans „Le Festin d´Esope“, bot dem jungen Pianisten noch einmal mehr die Möglichkeit, seine herausragenden Fähigkeiten am Flügel unter Beweis zu stellen, variiert der Komponist doch einen Themenkopf in allen nur erdenklichen Versionen und Tempi.

Das Publikum applaudierte begeistert, Luis Benedict Alfsmann spielte als Zugabe Franz Liszts „Sonetto 104 del Petrarca“, das die Zuschauenden mit seinen sehnsuchtsvoll perlenden Klängen und insistierenden Melodien nochmals in einen völlig anderen Klangraum mitnahm.

Der Pianist Luis Benedict Alfsmann ist in Dortmund aufgewachsen und erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von sieben Jahren. Nachdem er bis 2017 von Nana Gvasalia unterrichtet worden war, wurde er an der Hochschule für Musik Detmold als Jungstudent in die Klasse von Prof. Elena Margolina-Hait aufgenommen. Anschließend setzte er seine Ausbildung bei Rainer M. Klaas fort. Seit dem Wintersemester 2021/22 studiert Luis Benedict Alfsmann an der Hochschule für Musik Freiburg in der Klasse von Prof. Gilead Mishory. Wichtige Impulse erhielt er in Meisterkursen, u.a. bei Jerome Rose, Klaus Hellwig, Nina Tichman und Alexander Schimpf. Als Solist mit Orchester spielte er Klavierkonzerte von Mozart, Beethoven und Grieg, zudem gibt er seit einigen Jahren regelmäßig Klavierabende. Luis Benedict Alfsmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so z. B. 1. Preise beim Westfälischen van Bremen-Klavierwettbewerb sowie 2019 den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb Young Euregio Piano Award. Die Neue Liszt-Stiftung Weimar verlieh ihm einen Preis für „herausragende solistische Leistungen“.

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