Bis in die jüngste Vergangenheit sahen die weitaus meisten Christen in der örtlichen Kirchengemeinde den genuinen Ort ihres Christseins. Die Gemeinde war der Ort ihrer religiösen Beheimatung. Mittlerweile erfuhr das ehedem so hoch gehaltene „Gemeindeideal“ einen massiven Einbruch. Die Rückgänge etwa bei Kirchenmitgliedschaft, Gottesdienstbesuch und Sakramentenempfang, werden nun einmal zuvörderst als Schwund des „Gemeindelebens“ erlebt. Aber auch die landauf landab installierten „neuen pastoralen Strukturen“ trugen gehörig dazu bei, dass die „Heimat Gemeinde“ vielen – auch vielen erklärtermaßen gläubigen Christen – ziemlich fremd geworden ist. Die Vorlesung versucht zu klären, welche Formen der sozialen Beheimatung Menschen heute für ihren christlichen Glauben brauchen – und welche nicht mehr.
Prof. em. Dr. Hans-Joachim Höhn, 1991 – 2023 Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität zu Köln.