Lange Zeit schien der Zusammenhang zwischen Sakramenten und Neuem Testament klar zu sein: Sakramente galten als religiöse Akte, die unmittelbar von Jesus Christus eingesetzt worden sind und für die es in den neutestamentlichen Schriften ein entsprechendes Wort Jesu als „Gründungsakt“ gibt. Diese Überzeugung hat sich mittlerweile als sehr brüchig erwiesen. Wie bei so vielem dürfen wir auch bei den Sakramenten nicht meinen, dass das, was wir heute darunter verstehen, schon im Neuen Testament so vorkommt. Am Beispiel der eucharistischen Einsetzungsworte kann aufgezeigt werden, wie sich der Konnex zwischen neutestamentlichen Motiven und christlichen Ritualen gestaltet.
Prof. Dr. Daniel Lanzinger ist seit 2022 Lehrstuhlinhaber für Neues Testament an der Theologischen Fakultät Paderborn. Mit dem seit 2020 laufenden DFG-Projekt „Der Ratschluss Gottes im lukanischen Doppelwerk“ widmet er sich der umfassenden Darstellung eines zentralen theologischen Motivs im lukanischen Doppelwerk.