In den vergangenen zwei Wintersemestern sind im Rahmen der Montagsakademie die Themen „Kirche in Zeiten der Veränderung“ und „Macht und Ohnmacht in der Kirche“ in Vorträgen und unterschiedlichen Gesprächsformaten referiert und diskutiert worden. Renommierte Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, kirchlichen Institutionen und beruflicher Praxis zeigten ein breites Spektrum von Ansatzpunkten für Reformen in der Kirche auf. Dies wurde von einem großen Publikum im Audimax der Fakultät, per Livestream auf Youtube bzw. zeitversetzt per Zugriff auf die Mediathek verfolgt. „Nach den vielen fruchtbringenden Begegnungen und Diskussionen im Hörsaal freuen wir uns sehr, dass wir unseren Zuhörerinnen und Zuhörern die Beiträge der letzten beiden Montagsakademie-Reihen nun in drei Buchpublikationen vorlegen können“, sagt der Liturgiewissenschaftler Professor Stefan Kopp, Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn und ehemaliger Leiter der Montagsakademie. Im Herder-Verlag ist der Band „Kirche im Wandel. Ekklesiale Identität und Reform“ in der Reihe Quaestiones disputatae und die neue Reihe „Kirche in Zeiten der Veränderung“ erschienen. Band 1 beschäftigt sich mit dem Thema „Von Zukunftsbildern und Reformplänen. Kirchliches Change Management zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Band 2 trägt den Titel „Macht und Ohnmacht in der Kirche. Wege aus der Krise.“
Professor Haslinger leitet die Montagsakademie
Zum Ende des Wintersemesters 2019/2020 übernahm Professor Herbert Haslinger, Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie, Homiletik, Religionspädagogik und Katechetik, die Leitung der bekannten Vorlesungsreihe. Unter dem Titel „Wege der Kirche in die Zukunft der Menschen“ startet die Montagsakademie am 12. Oktober 2020. Den Anlass für das Thema bilden zwei Ereignisse: Im Jahr 2021 jährt sich zum 50. Mal der Beginn der „Würzburger Synode“. Sie diente der Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils in den deutschen Ortskirchen und stellte für diese ein herausragendes Ereignis dar. Zum andern haben sich die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken im Dezember 2019 auf den sogenannten „Synodalen Weg“ gemacht, mit dem sie auf die Vertrauenskrise der Kirche reagieren. „Das Thema nimmt Bezug auf das Motiv `Synode´, das beiden Ereignissen ihren Namen gibt“, erläutert Professor Haslinger. Mit einer Synode begeben sich Angehörige der Kirche auf einen gemeinsamen Weg des Nachdenkens und fragen, welche Wege die Kirche heute zu beschreiten hat, um ihrer Bestimmung gerecht zu werden, führt er weiter aus. Damit knüpft die diesjährige Vorlesungsreihe auch thematisch an die beiden vergangenen Montagsakademien an.
„Angesichts der Vorgänge, die bei vielen Menschen das Vertrauen in die Kirche zerstört haben, aber auch angesichts der Herausforderungen, vor die unsere Gesellschaft aktuell gestellt ist, kann ein solches Suchen nach Wegen nicht mehr einfach nach der `Zukunft der Kirche´ fragen“, heißt es im Einladungsflyer weiter; „Es geht nicht um eine Bestandssicherung der Kirche. Es geht darum, was auf die Menschen zukommt und was die Kirche dazu beitragen kann, dass die Menschen ihre Zukunft bewältigen.“