Gewinnerinnen und Gewinner des Facharbeitspreises 2022 ausgezeichnet

Schülerinnen der Holzkamp-Gesamtschule Witten und des Städtischen Ratsgymnasiums Gladbeck sowie ein Schüler des Ratsgymnasiums Bielefeld erhalten Preise für ihre Facharbeiten

Im Rahmen einer Feierstunde sind in der Theologischen Fakultät Paderborn am Dienstag, 21. Juni 2022, zwei Schülerinnen und ein Schüler mit den diesjährigen Facharbeitspreisen ausgezeichnet worden.

Den ersten Preis und 400 Euro gewann Martha Henriette Moss von der Holzkamp-Gesamtschule Witten für ihre Arbeit „Religiöse Entwicklung bei Kindern – Analyse des Umgangs mit dem Thema Tod in der Schule zur Erstellung eines pädagogischen Konzepts“. Den zweiten Preis und 300 Euro erhielt Philipp Herbort vom Ratsgymnasium Bielefeld für seine Arbeit „Homosexualität in der katholischen Kirche. Queer-Gottesdienste in der St. Jodokus Kirche in Bielefeld – Chancen und Grenzen eines neuen Gottesdienstformates“. Mit dem dritten Preis und 200 Euro wurde Anna Elysia Sojčić vom Städtischen Ratsgymnasium Gladbeck für ihre Arbeit „Amt und Berufung des Priesters. Anspruch und Wirklichkeit“ ausgezeichnet.

Die Ehrungen nahm Professor Dr. Dr. Andreas Koritensky zusammen mit Emanuel Rasche, dem Betreuer des Facharbeitspreises vonseiten der Theologischen Fakultät Paderborn, vor. Professor Koritensky hob in seiner Begrüßung das Bestreben der Fakultät hervor, mit der Verleihung der Facharbeitspreise Brücken in die gesellschaftliche Öffentlichkeit und im Besonderen in die Schulen bauen zu wollen. Er lobte die hohe Qualität der ausgezeichneten Arbeiten als eindrucksvolles Zeugnis der ersten Schritte junger Menschen im wissenschaftspropädeutischen Arbeiten. „Mit der Wahl der Themen haben Sie sich in unterschiedlichen theologischen Feldern mit der Gestaltung der Kirche der Zukunft auseinandergesetzt und mit wissenschaftlichen Methoden nach Erkenntnissen und Lösungen gesucht“, sagte er.

Dr. Dennis Lewandowski, der als Leiter der Abteilung Religionspädagogik im Erzbischöflichen Generalvikariat an der Feierstunde teilnahm, bedankte sich bei den Preisträgerinnen und dem Preisträger für ihre exzellent ausgeführten Arbeiten, mit denen sie sich intensiv und authentisch einem breiten Spektrum von Themenfeldern gewidmet hätten. „Hier ist es Religionslehrerinnen und -lehrern sehr gut gelungen, Schülerinnen und Schüler zu inspirieren und zu begleiten“, sagte Dr. Lewandowski und hob hervor: „Die ausgezeichneten Arbeiten zeugen vom Ertrag der religionspädagogischen Arbeit im Unterricht und der Facharbeitspreis ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung für dieses schulische und persönliche Engagement.“ Abschließend bedankte er sich wie auch schon Professor Koritensky bei den betreuenden Lehrkräften und den Eltern für die Bestärkung, Motivation und Unterstützung der Oberstufenschülerinnen und -schüler.

In den Laudationes würdigte Emanuel Rasche die Arbeiten der Preisträgerinnen und des Preisträgers und begründete die Entscheidung der Jury diese Arbeiten auszuzeichnen. Der Jury gehörten in diesem Jahr Prof. Dr. Dr. Bernd Irlenborn, Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Philosophie und Theologische Propädeutik, Svenja Wesemann, Mitarbeiterin am selben Lehrstuhl, Dr. Dennis Lewandowski, Leiter der Abteilung Religionspädagogik im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn und Emanuel Rasche, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre, an.

Anna Elysia Sojčić vom Städtischen Ratsgymnasium Gladbeck beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit dem Amt und der Berufung des Priesters zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Dazu beleuchtete sie zunächst die historische Entwicklung und das heutige theologische Verständnis des Priesteramtes und zeichnete den Wandel nach, dem Amt und Amtsverständnis unterlagen. Diese Befunde kontrastierte sie auf der Grundlage von Literatur und einer eigenständig unter Priestern, Priesteramtskandidaten und kirchlich Aktiven durchgeführten Umfrage mit den zahlreichen Herausforderungen und Hindernissen, die es den Priestern erschweren, ihrem mehrheitlich empfundenen Selbstverständnis als Seelsorger gerecht zu werden. Überzeugt habe die Jury die aufmerksame Wahrnehmung und Reflexion von aktuellen Problemen und Veränderungsprozessen in der Kirche unter Einbezug anspruchsvoller theologischer Fachliteratur und einer eigenständig und aufwendig durchgeführten Umfrage unter verschiedenen Personengruppen und die differenzierte und facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Thema, so Rasche.

Philipp Herbort vom Ratsgymnasium Bielefeld setzte sich in seiner Arbeit mit dem Thema Homosexualität in der katholischen Kirche auseinander. Dazu analysierte er in einem ersten Schritt die biblischen Grundlagen zum Thema Homosexualität, definierte den Begriff „queer“ und beleuchtete den Umgang mit queeren Menschen in der katholischen Kirche sowie die Kontroversen um das Segnungsverbot homosexueller Paare durch die römische Glaubenskongregation im Februar 2021. Danach untersuchte er mit den Queer-Gottesdiensten in der St. Jodokus Kirche in Bielefeld die Chancen und Grenzen eines neuen Gottesdienstformates. Emanuel Rasche würdigte die Arbeit für ihren klaren, nüchternen, analytischen Stil und die eigenständige und kritische Auseinandersetzung mit einem aktuellen und kontroversen theologischen Thema der Gegenwart. Besonders überzeugt habe die Jury, dass Philipp Herbort nach einer Analyse der Chancen und Grenzen des neuen Gottesdienstformates zu einem nachvollziehbaren und überzeugenden Fazit gelange.

Martha Henriette Moss von der Holzkamp-Gesamtschule Witten untersuchte in ihrer Arbeit den Umgang mit dem Thema Tod in der Schule vor dem Hintergrund der religiösen Entwicklung bei Kindern mit dem Ziel, ein pädagogisches Konzept für den Umgang mit Trauer und Tod im System Schule zu entwickeln. Die Jury überzeugte, dass sich die Arbeit einer für den Lernort Schule wichtigen und anspruchsvollen Thematik unter vielen verschiedenen Perspektiven zuwendet und diese vielfältigen Blickwinkel zu verknüpfen sucht. Besonders hob Rasche hervor, wie engagiert Martha Henriette Moss sich mit ihrem Thema auseinandergesetzt habe, was sich besonders in den durchgeführten und mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewerteten Interviews zeige. Als erste Preisträgerin hielt Martha Henriette Moss im Anschluss an die Laudationes einen sehr fundierten Kurzvortrag zu ihrem Facharbeitsthema.

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