Professor Dr. Christian Stoll ist neuer Lehrstuhlinhaber für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Paderborn. Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck, der im Rahmen seiner Aufgaben auch die Amtsvertretung des Magnus Cancellarius der Theologischen Fakultät wahrnimmt, überreichte dem 41-jährigen Theologen am Donnerstag, 26. Oktober, nach Ablegung der Professio fidei, des Glaubensbekenntnisses, zum Amtsantritt in der Kapelle des Bischofshauses die Ernennungsurkunde. Damit tritt Professor Stoll die Nachfolge von Professor Dr. Benjamin Dahlke an, der 2021 einen Ruf an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt annahm und dessen Lehrstuhl Stoll seit dem Sommersemester 2023 vertreten hat.
Dr. Michael Bredeck wünschte dem neuen Lehrstuhlinhaber Gottes Segen für sein Wirken und einen guten Start an der traditionsreichen Ausbildungsstätte für Theologinnen und Theologen. Diözesanadministrator Michael Bredeck begrüßte es, dass dieser wichtige Lehrstuhl nun mit Prof. Stoll besetzt sei. „Für uns Paderborner ist Professor Stoll ein sehr großer Gewinn“, so Bredeck. „Er wird mit seiner Persönlichkeit und Expertise Maßstäbe setzen.“
Auch Professor Dr. Aaron Langenfeld, Rektor der Theologischen Fakultät, zeigte sich erfreut über die Neubesetzung des Lehrstuhls für Dogmatik und Dogmengeschichte: „Mit Christian Stoll gewinnt die Theologische Fakultät einen herausragenden Wissenschaftler, dessen Forschungen zum Begriff und zur Geschichte der Moderne ein enormes Potenzial für die Theologie heute, aber auch für zahlreiche interdisziplinäre Kooperationen haben. Die konsequent ökumenische Ausrichtung seiner Theologie verfugt dabei Stolls Arbeit am Johann-Adam-Möhler-Institut organisch mit einem traditionell wichtigen Forschungsfeld der Theologischen Fakultät und leistet so eine neue produktive Zusammenarbeit beider Institutionen.“
Christian Stoll hat katholische Theologie sowie Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg im Breisgau und an der Yale University in New Haven (Connecticut) als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes studiert. Die Promotion erfolgte 2016 in Wien mit einer Arbeit über den streitbaren Konvertiten Erik Peterson, der seine Ekklesiologie in Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus entwickelte. 2019/2020 war Stoll Schrödinger-Fellow an der University of Notre Dame (Indiana). Die Habilitationsschrift beschäftigte sich mit den protestantisch-katholischen Diskussionen über „religiöse Erfahrung“ während der Modernismuskrise und entstand ebenfalls an der Universität Wien.
Stoll forscht vor allem im Bereich der interkonfessionellen Theologiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zu seinen Forschungsinteressen gehören außerdem Ekklesiologie und politische Theologie sowie die Wissenschaftstheorie der Theologie. Er ist Redaktionsmitglied der Internationalen Katholischen Zeitschrift „Communio“. 2022 hat er den Ruf auf den Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Theologischen Fakultät Paderborn angenommen, der gemeinsam mit der Position des Leitenden Direktors des Johann-Adam-Möhler-Institutes ausgeschrieben worden war. Bereits zum 1. April wurde Professor Stoll, bis zur Bestätigung durch einen neuen Erzbischof, kommissarisch zum Leitenden Direktor des renommierten Institutes ernannt. Dort trat er die Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Thönissen
