Zum Gedenken an Professorin Maria Neubrand begeisterte Theologin und Lehrerin

Vorstellung der Gedenkschrift „‚Edler Ölbaum und wilde Zweige‘ (Röm 11,16–24). Christlich-jüdischer Dialog auf neutestamentlicher Grundlage“.

Im Rahmen einer Feierstunde wurde die Gedenkschrift „‚Edler Ölbaum und wilde Zweige‘ (Röm 11,16–24). Christlich-jüdischer Dialog auf neutestamentlicher Grundlage“ für die im März 2020 plötzlich verstorbene Lehrstuhlinhaberin für Neues Testament, Prof. Dr. Maria Neubrand MC, vorgestellt. Die Herausgebenden Prof. Dr. Angelika Strotmann, ehemalige Professorin für Neues Testament am Institut für Katholische Theologie an der Universität Paderborn, und PD Dr. Heinz Blatz, ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neues Testament an der Theologischen Fakultät Paderborn, sowie Weggefährten und Mitarbeitende erinnerten im Audimax der Fakultät an das Wirken von Professorin Neubrand in der Wissenschaft, an der Fakultät und im christlich-jüdischen Dialog.

 

In seiner Begrüßung hieß Prof. Dr. Aaron Langenfeld als Rektor der Theologischen Fakultät die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie Verwandte und Ordensschwestern von Maria Neubrand herzlich willkommen. In seiner Ansprache hob er ihre „grenzenlose Begeisterung für die Theologie“ hervor.

Prof. Dr. Daniel Lanzinger, Neubrands Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Neues Testament an der Fakultät, bat als Moderator der Gedenkfeier einige langjährige Weggefährtinnen und -gefährten der Professorin ans Rednerpult.

Die Herausgebenden der Gedenkschrift, Prof. Dr. Strotmann und PD Dr. Blatz, zeichneten deren Entstehungsgeschichte von den ersten Ideen einer Festschrift noch zu Lebzeiten der Professorin, die diese jedoch mehrfach abgelehnt hatte, bis hin zu dem nun veröffentlichten Sammelband nach und erläuterten dessen inhaltliche Konzeption. Sie gaben ihrer Freude darüber Ausdruck, dass die Buchvorstellung an Neubrands letzter Wirkungsstätte eine Würdigung ihrer Person und vor allem ihres besonderen Engagements darstelle.

 

Prof. Dr. Martin Leutzsch, ehemaliger Professor für Biblische Theologie am Institut für Evangelische Theologie an der Universität Paderborn, erinnerte an das Wirken Maria Neubrands in der Wissenschaft. Wach rief er dabei vor allem ihr zentrales Anliegen, die neutestamentlichen Schriften als jüdische Texte zu lesen und antijüdische Interpretationen zu überwinden.

 

Prof. Dr. Rainer Kampling, Professor für Biblische Theologie/Neues Testament an der Freien Universität Berlin, hob Maria Neubrands außergewöhnliches Engagement für den christlich-jüdischen Dialog hervor. Diesen Dialog habe sie vor dem Hintergrund der jüdischen Wurzeln des Christentums immer als Pflicht für die christliche Theologie angesehen.

 

Als Dozentin habe Maria Neubrand stets das Gespräch und die Begegnung auf Augenhöhe gesucht, frei von eventuellen akademischen Hierarchien, betonten Mag. Theol. Alexander Kaiser und Saskia Breuer, ehemaliger studentischer Mitarbeiter und frühere Promovendin der Professorin. Dies habe sie auch ihren Studierenden zugestanden. Ihr Verhältnis zu den Studierenden sei von großer Wertschätzung geprägt und ihr seien Austausch und Diskussion sehr wichtig gewesen.

 

Prof. Dr. Josef Meyer zu Schlochtern, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn, erinnerte abschließend an die große Begeisterung Maria Neubrands für die Kunst.

 

Die musikalische Gestaltung der Gedenkfeier lag in den Händen von Kamil Dmochowski am Akkordeon und Jan Chłap an der Flöte.

Text: Jonas Sievers, Heike Probst

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