Die Ökumenische Theologie beschäftigt sich mit dem Dialog der christlichen Konfessionen und Kirchen und mit der Frage, wie das Verhältnis von christlicher Einheit bei gleichzeitiger Vielfalt der jeweiligen Konfessionen verstanden werden kann. Ausgangspunkt jeder ökumenischen Verständigung ist der gemeinsame Glaube an Jesus Christus, der in den verschiedenen Konfessionen in unterschiedlichen Traditionen, Lehren und praktischen Vollzügen zum Ausdruck kommt. Im Sinne des Modells des „differenzierten Konsenses“ können die Unterschiedlichkeiten der Konfessionen gewertschätzt und als Lernorte für ein vertieftes Verständnis der gemeinsamen christlichen Einheit verstanden werden.
Im Rahmen der Ökumenischen Theologie werden die Problem- und Streitfragen in den Blick genommen, die zur Ausdifferenzierung des Christentums in unterschiedliche Konfessionen geführt haben. Durch eine Reflexion der historischen Trennungsgründe zwischen den Konfessionen können Vorurteile abgebaut und tiefere Einsichten in die Glaubensüberzeugungen des konfessionell Anderen gewonnen werden. Darüber hinaus reflektiert die Ökumenische Theologie die vielfältigen Bemühungen um ökumenische Einheit im Laufe der Geschichte und stellt sich der Frage, ob und wie heute Schritte zu einer sichtbaren Einheit der Kirchen möglich sind. Zentrale Themen der ökumenischen Theologie sind das Verhältnis von Schrift und Tradition, das Verständnis der Person Jesu Christi (Christologie), die Gnaden- und Rechtfertigungslehre, die Lehre von der Kirche (Ekklesiologie) sowie die Sakramentenlehre. Die Ökumenische Theologie zeigt auf, inwiefern Theologie immer von einem Wahrnehmen von religiöser, kultureller und konfessioneller Vielfältigkeit geprägt ist und stellt das Handwerkszeug bereit, mit dieser Vielfältigkeit in theologischer Hinsicht produktiv umzugehen.
Forschungsschwerpunkte
- Christologie in interkonfessioneller Perspektive
- Grundfragen einer ökumenischen Ekklesiologie
- Sakramententheologie in diversitätssensibler Absicht