Erzbischof Hans-Josef Becker eröffnete am Mittwoch, 30. März 2022, die Jahrestagung des Wissenschaftlichen Beirats des vom Erzbistum getragenen Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik in Paderborn. Der Paderborner Erzbischof forderte mit Blick auf den Ukraine-Krieg, „dass die Sorge um den Frieden das erste Anliegen aller Menschen über alle Grenzen der Nation und Sprache hinweg“ sein müsse. Die Beiratstagung dauert bis Donnerstag an. Die Mitglieder aus dem In- und Ausland sowie ökumenische Gäste thematisieren in Fachvorträgen den Stand der Ökumene. Professor Dr. Wolfgang Thönissen als leitender Direktor des Instituts und Direktor Monsignore Dr. Michael Hardt nehmen in ihrer Funktion zum letzten Mal an der Tagung teil: Beide scheiden im Laufe des Jahres aus dem aktiven Dienst aus.
Der Krieg in der Ukraine zeige, dass Menschen gleichen Glaubens, die gemeinsam auf Jesus Christus vertrauen, als Christenmenschen gegeneinander stehen würden, sagte Erzbischof Becker als Präsident des Möhler-Instituts in seinem Grußwort: „Leitende Geistliche sind nicht fähig und bereit, die Sorge um den Frieden als die erste Sorge ihres Dienstes am Evangelium zu begreifen“, stellte der Paderborner Erzbischof kritisch fest. In der Not und Hilflosigkeit des Krieges bleibe die Hoffnung, „dass Gedanken und Taten des Friedens die Herzen und Hände der Menschen dort und bei den andern Völkern Europas und der ganzen Welt weiterhin erreichen.“
An das Grußwort des Paderborner Erzbischofs schloss sich traditionell der Bericht von Pater Dr. Augustinus Sander OSB aus dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen an, gefolgt von einem Überblick zur aktuellen Arbeit des Möhler-Instituts von Professor Dr. Wolfgang Thönissen.