Elfter Vortrag der Montagsakademie: Elisabeth Thérèse Winter spricht über Simone Weil

„Schönheit und Unglück als Wegspuren der Gottesliebe“

Die auch in diesem Wintersemester digitale Montagsakademie der Theologischen Fakultät Paderborn unter Leitung von Prof. Dr. Herbert Haslinger stellt „Denkerinnen und Denker, die uns heute etwas zu sagen haben“ in den Mittelpunkt. In der elften online-Vorlesung am 17. Januar 2022 spricht Dr. Elisabeth Thérèse Winter, katholische Theologin und Referentin für Frauenseelsorge im Bischöflichen Seelsorgeamt der Diözese Augsburg, über Simone Weil.

Was war Simone Weil: Mystikerin, Philosophin, Theologin, Gewerkschafterin, Marxistin? So wie Simone Weil sich aufgrund ihrer körperlichen Gebrechen und biographischen Brüche zeitlebens als innerlich zerrissene Persönlichkeit erlebte, so blieb sie auch für ihre Mit- und Nachwelt schwer fassbar. Aus einer liberal-jüdischen Familie in Paris stammend entdeckte sie bei sich bald Sympathien für das Christentum. Sie solidarisierte sich mit der arbeitenden Bevölkerung und verarbeitete mit kritischem Denken die Lehre des Karl Marx zu Positionen, die sich später bei den Vertretern der „Frankfurter Schule“ (Th. Adorno, M. Horkheimer u.a.) fanden. 1942 musste sie nach England emigrieren. Wiewohl ihr nahe stehend entschied sie sich bewusst für eine Distanz zur katholischen Kirche. So bewahrte sich Weil auch den Abstand, der nötig ist, um das eigene Denken kritisch gegen totalitäre Denksysteme zu richten – etwa wenn sie ein emphatisches Gemeinschaftsideal mit der Diagnose hinterfragte: „das Soziale unter der Aufschrift des Göttlichen: berauschende Mischung, die jede Willkür in sich schließt. Der verkappte Teufel“.

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