„Impfpflicht ist der einzige Ausweg aus der Achterbahnfahrt ständig neuer Infektionswellen und Lockdowns“

Moraltheologe Peter Schallenberg nimmt in der Tagespost deutlich Stellung zur Impfpflicht.

In der gestrigen Ausgabe der Tagespost, die das Thema „Pro und Contra Impfpflicht in Deutschland und Österreich“ auf den Titel setzt, spricht sich Moraltheologe Peter Schallenberg für eine Impfpflicht Jugendlicher und Erwachsener ab zwölf Jahren (außer in Fällen ärztlich attestierter und medizinisch indizierter Ausnahmen, etwa im Fall einer Schwangerschaft)“ aus. Professor Schallenberg führt aus, dass er die staatliche Impfpflicht angesichts der pandemischen Notlage als „minus malum“, als kleineres moralisches Übel eines staatlichen Eingriffs in das Grundrecht körperlicher Unversehrtheit betrachte, um Folgeschäden wirtschaftlicher und psychischer Art zu vermeiden, und vor allem zugunsten einer Aufrechterhaltung des intensivmedizinischen Gesundheitssystems.

Die Impfpflicht ist seiner Meinung nach der einzige Ausweg aus der Achterbahnfahrt ständig neuer Infektionswellen und Lockdowns. Er sieht in ihr die gesetzlich angeordnete Einforderung einer gesellschaftlichen Solidarität zugunsten der Schwächeren, in diesem Fall der Patienten, die dringend und oft lebensnotwendig auf intensivmedizinische Behandlung angewiesen sind, aber auch der Pflegekräfte. Diesen „erheblichen Eingriff in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit“ klassifiziert der Theologe als moralisch zulässigen Eingriff, sofern besonders vulnerable Personen durch medizinische Atteste von der Impfpflicht befreit sein können. Diese Einschränkung eines Grundrechts sei mittels der in einer Demokratie dafür vorgesehenen sorgfältigen parlamentarischen Debatte und einer Abstimmung ohne Fraktionszwang im Bundestag realisierbar. Professor Schallenberg schließt sein Statement mit der Frage: „Vielleicht ist die Impfpflicht sogar eine Liebespflicht zugunsten derer, die auf Intensivstationen dringend angewiesen sind?“

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