Die Karl-Rahner-Stiftung in München würdigt mit dem Preis Professor Stoll für seine 2023 an der Universität Wien eingereichte Habilitationsschrift „Religiöse Erfahrung und theologische Wissenschaft im Umbruch der Moderne. Studien zur katholischen Theologie in der Modernismuskrise“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte das kirchliche Lehramt bestimmte theologische Positionen pauschal als „Modernismus“ verurteilt, die beispielsweise neue Zugänge zur religiösen Erfahrung suchten. „In detaillierten Einzelstudien zu Vertretern dieser Bewegung kann der Autor unterschiedliche Strömungen in dieser theologischen Reformbewegung freilegen, die auch heute von Bedeutung sind“, heißt es in der Begründung des wissenschaftlichen Beirats der Karl-Rahner-Stiftung, die den Preis verleiht. Dadurch werde die Arbeit für die aktuelle Vermessung von Theologie, Verkündigung und Erfahrung überaus wichtige Beiträge einbringen.
Die Auszeichnung für „herausragende Arbeiten, die sich mit dem Theologen Karl Rahner SJ beziehungsweise dessen Werk und Themen beschäftigen“, wird im Januar 2026 überreicht.
Professor Stoll ist der dritte in Paderborn tätige Theologe, der die Auszeichnung für seine theologische Forschungsarbeit erhält. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Magnus Cancellarius der Theologischen Fakultät, wurde im Jahr 2008 mit dem Karl-Rahner-Preis gewürdigt. Der Titel seiner Promotionsschrift ist „Jetzt ist noch Kirche – Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners“. Prof. Dr. Aaron Langenfeld, Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn und Professor für Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaften, erhielt im Jahr 2021 die Auszeichnung für seine Habilitationsschrift „Frei im Geist. Studien zum Begriff direkter Proportionalität in pneumatologischer Absicht“.
Karl Rahner Preis
Die ursprünglich 1985 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck ins Leben gerufene Auszeichnung würdigt herausragende Arbeiten, die sich mit dem Theologen Karl Rahner SJ (1904-1984) beziehungsweise dessen Werk und Themen beschäftigen. Mittlerweile wird der Preis von der Karl-Rahner-Stiftung mit Sitz in München verliehen. Der Preis wird jährlich vergeben. Preisgekrönte Arbeiten werden in der Reihe „Innsbrucker Theologische Studien“ veröffentlicht. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 EUR ist ein Druckkostenzuschuss für diese Publikation.